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Ortskernsanierung geht in die nächste Runde - Ideenwerkstatt

  • Ortsentwicklung
  • Redwitz

Am 19.September hatten das Büro Planwerk Stadtentwicklung und die Gemeinde zu einer Ideenwerkstatt ins Bürgerhaus eingeladen. Ziel war es, Ideen und Nutzungsmöglichkeiten für das „Weiße Lamm“ zu sammeln.

Zum Hintergrund:

Die Gemeinde Redwitz hat in der Vergangenheit bereits durch mehrere grundlegende Entwicklungskonzepte eine fundierte Basis geschaffen, auf der die Ziele und Leitlinien der Ortsentwicklung beruhen. So wurden 2011 im „Integrierten Städtebaulichen Handlungskonzept“ (ISHK) grundlegende Stärken, Schwächen, Entwicklungspotenziale und Maßnahmen definiert. Der 2014 angefertigte Rahmenplan ergänzt dieses Konzept mit einem Fokus auf der historischen Ortsmitte, also dem Bereich um das heutige Bürgerhaus mit Marktplatz.

All diese Konzepte dienen der Gemeinde als Grundlage für eine gemeinsame Zielrichtung der Ortsentwicklung. Zusammen mit der Bürgerschaft wurde ausführlich erarbeitet, wie sich unser Redwitz in den nächsten Jahrzehnten entwickeln soll. Und natürlich sind derartige Konzepte auch unverzichtbar, wenn es um die Akquise von Fördermitteln geht. Der Bau des Bürgerhauses und die Entstehung des Markplatzes sind hierfür die besten Beispiele.

Kommunales Denkmalkonzept:

Nun möchte die Gemeinde Redwitz die Ortsentwicklung weiter voranbringen und legt den Fokus der kommenden Jahre unter anderem auf das Kirchberg-Areal. Da sich in diesem Bereich mit dem Weißen Lamm, Schloss, Kirche und auch den Kelleranlagen an der Rodach zahlreiche besonders geschützte Gebäude finden, soll hierfür nun ein sogenanntes Kommunales Denkmalkonzept (KDK) erstellt werden. Dieses wird gefördert durch das Landesamt für Denkmalpflege. Das Projekt gliedert sich in drei Arbeitsmodule.

Modul 1 wurde in den zurückliegenden Monaten durch das Architekturbüro Reichert aus Bamberg bearbeitet und umfasst unter anderem die Bestandserhebung und die Analyse der vorhandenen denkmalgeschützten Gebäude. In Modul 2 geht es um die Ableitung von Handlungsempfehlungen und Projektideen. Hierfür ist Planwerk Stadtentwicklung aus Nürnberg beauftragt. Wenn dies abgeschlossen ist, können über Modul 3 konkrete Voruntersuchungen für einzelne Gebäude (Statik, Kostenschätzungen, etc.) gefördert werden.

Ehem. Gasthof „Weißes Lamm“

Es wurde schnell klar, dass das Weiße Lamm eines der zentralen Projekte im Rahmen des KDK darstellt. Das Gebäude steht seit vielen Jahren leer und konnte erst kürzlich durch die Gemeinde Redwitz erworben werden. Durch die prominente Lage wirkt sich das Gebäude auch stark auf das Ortsbild aus. Gleichzeitig ist es als Baudenkmal besonders geschützt, sodass ein umfangreicher Umbau immer eng mit der Denkmalschutzbehörde abgestimmt werden muss.

Aus diesem Grund wurde am 19. September zu einer Ideenwerkstatt geladen. Es galt herauszuarbeiten, wie das Gebäude künftig genutzt werden kann, für welche Art der Nutzung ein hoher Bedarf gesehen wird und wie dies realisiert werden kann.

Ergebnisse der Ideenwerkstatt

Zunächst wurde ein gemeinsamer Rundgang durch das Weiße Lamm gemacht. Thilo Hanft erläuterte die Geschichte des Gebäudes, das schon seit dem 15. Jahrhundert gastronomisch genutzt wurde, seit etwa 1745 auch unter dem Namen Gasthaus „Zum Weißen Lamm“. In den 1820er Jahren erfolgte der Erwerb des benachbarten Tropfhauses und die Zusammenführung der beiden Gebäude unter einem gemeinsamen Dach. Die Struktur ist auch heute noch zu beiden Seiten des Durchfahrtstores erkennbar.

Zurück im Bürgerhaus waren die Teilnehmer der Ideenwerkstatt aufgefordert, jeder für sich, Ideen und Möglichkeiten zu sammeln. Diese wurden anschließend mit dem Sitznachbarn sowie in Gruppen ausgetauscht. Genannt wurden vielfältige Ideen und Vorstellungen – unter anderem die Nutzung als Museum, Dorfladen, Haus der Kunst, Ort der Begegnung oder für Büroräume.

Schnell kristallisierten sich aber drei zentrale Ideen heraus:

  • Hostel/Herberge/Unterkunft für Radfahrer, Pilger, Durchreisende
  • Fränkisches Wirtshaus
  • Mehrgenerationen Wohnhaus

Diese Ideen wurden anschließend in Kleingruppen besprochen und weiterentwickelt. Während ein Gastronomiebetrieb und eine Herberge natürlich gut zu kombinieren sind und eine Strahlkraft auch für Besucher außerhalb von Redwitz hätten, ist Wohnraum aktuell stark nachgefragt und die Lage nahe der Rodach für eine Wohnnutzung ideal. Das Zusammenleben mehrerer Generationen und Familien im Ortskern könnte diesen zusätzlich beleben. Für alle drei Ideen gilt es, ein geeignetes Betreibermodell zu finden, das auch langfristig funktioniert.

Ausblick
Das Planungsbüro und Bürgermeister Gäbelein dankten den Teilnehmern für die konstruktive Zusammenarbeit. Wie bereits die Entwicklung des Bürgerhauses gezeigt hat, ist ein Projekt wie die Umnutzung des Weißen Lamm langwierig und nur dann durchführbar, wenn Fördergelder akquiriert werden können. Die vorgebrachten Ideen sind aber allesamt denkbar und andernorts bereits Realität. Es gilt nun also, die Ideen weiterzuentwickeln und ein Gesamtkonzept für die Nutzung des Gebäudes zu entwickeln.

Die Ergebnisse der Ideenwerkstatt werden dokumentiert und fließen in die Erstellung des Denkmalkonzeptes KDK ein. Natürlich müssen auch weitere Aspekte wie Parkraum oder Grünflächen mit einbezogen werden.

Wer nicht teilnehmen konnte, sich aber einen Einblick in das Gebäude wünscht, ist herzlich zu den Aktionen im Rahmen von „Oberfranken leuchtet in Redwitz“ vom 20. bis 29. Oktober eingeladen.

 

Foto: Gemeinde Redwitz a.d.Rodach
Foto: Gemeinde Redwitz a.d.Rodach
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