Projekt - Kleiner Wohnen@Land Redwitz a.d.Rodach
Im Nordosten des Hauptortes Redwitz befindet sich zwischen dem Ortskern mit seinen angrenzenden Freizeiteinrichtungen und dem in den 1950er Jahren entstandenen Wohngebiet „Siedlung“ ein brachliegendes Grünareal. In Kooperation mit der RAAB Baugesellschaft GmbH aus Ebensfeld und der Hochschule Coburg ist die Gemeinde Redwitz bestrebt, die beiden Ortsbereiche mit dem innovativen Wohnbauprojekt „Kleiner Wohnen @Land Redwitz“ zu verbinden. Unter Einbeziehung der natürlichen Grünstruktur soll Wohnraum auf Basis eines genossenschaftlichen Konzeptes entstehen, der insbesondere jüngere und ältere Menschen anspricht und zusammen bringt.
Studienprojekt der Hochschule Coburg in Zusammenarbeit mit der RAAB Baugesellschaft GmbH, Ebensfeld
Weg von der Standard-Einfamilienhaus-Siedlung: „Kleiner Wohnen Redwitz“ ist ein beispielhaftes, innovatives Projekt für einfaches Bauen auf eine Energie- und ressourcenschonende, klimafreundliche Weise. Ziel ist naturnahes, gemeinschaftliches Wohnen auf kleinen Grundrissen: ohne Zäune, kostengünstiges und optimiertes Wohnen mit Gemeinschaftseinrichtungen. Architektur-Studierende der Fakultät Design der Hochschule Coburg haben hierzu Wohnkonzepte geplant und im Juni 2024 in einer Ausstellung im Bürgerhaus Redwitz präsentiert.
Hoher Energie- und Ressourcenverbrauch, aber auch CO2-Emissionen, Abfallbelastung und Flächenversiegelung: Der Bau- und Wohnsektor ist eine Herausforderung für Mensch und Umwelt. Gebäude werden zwar konstruktiv besser, steigende Komfortansprüche und wachsende Wohnflächen machen diese Errungenschaften aber wieder zunichte. Gleichzeitig steigen Bau-, Betriebs- und Immobilienkosten stark an, was den Erwerb von Wohneigentum, gerade für Familien ohne finanzielle Grundlage, fast unmöglich macht. Hier setzt „Kleiner Wohnen Redwitz“ als beispielhaftes, innovatives Projekt für einfaches Bauen an. Bei dem innerörtlichen Siedlungs- und Wohn-Pilotprojekt zur Schaffung alternativer, platzsparender, ressourceneffizienter und sozialer Wohnformen (Baugenossenschaft) im ländlichen Raum hat auch die Umweltverträglichkeit beim Bauen höchste Priorität.
Das Projekt der Gemeinde Redwitz a.d.Rodach und der Raab Baugesellschaft (Ebensfeld) wird durch ein Forschungsprojekt der Hochschule Coburg von Prof. Dr. Rainer Hirth zwei Jahre lang begleitet und unterstützt und gefördert durch das Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz.
Naturbrache wird zur Klima- und Naturoase
Ein Naturgrundstück von etwa 15.000 Quadratmetern im Ort liegt in der Nähe von Industrie, Wohngebiet, Kirche, Friedhof, Schule, Sportplätzen und Freibad. Hier wird von der Gemeinde ein neues Wohngebiet angestrebt. Nachhaltiges, flächen- und ressourcensparendes, naturverträgliches, erschwingliches Bauen in Einklang mit Ort und Natur kann den negativen Folgen des heutigen Bauens entgegenwirken und zum Klimaschutz beitragen. Die Naturräume im Projektgebiet werden möglichst nicht geschädigt, sondern bereichern die Wohnnutzung. Die innerörtliche Naturbrache mit revitalisiertem Gewässer wird zur Klima- und Naturoase. Es profitieren die Bewohnerinnen und Bewohner des ganzen Ortes: Resilienz gegen Überhitzung oder Überschwemmungen (Schwammstadt). Das Wohngebiet bleibt autofrei, nachhaltige Mobilität wird gefördert.
Beim Planen findet der Naturraum in enger Zusammenarbeit mit Zoologen, Biologen und Geoökologen besondere Berücksichtigung. Auf betonierte Keller und Fundamente wird verzichtet, die Gebäude sollen die Erde kaum berühren, bei den Baustoffen wird auf Ökologie gesetzt.
„Einfaches Bauen“ kommt auf kleiner aber effektiv genutzter Wohnfläche mit wenig, aber suffizienter Haustechnik aus. Die Bewohnerinnen und Bewohner lassen sich zugunsten des Klimaschutzkonzeptes auf gewisse Komfortanpassungen ein. Durch das sozial verträgliche, gemeinschaftliche, genossenschaftliche Baukonzept und eine kostengünstige Umsetzung soll der entstandene Wohnraum (mit Gemeinschaftseinrichtungen) besonders auch für einkommensschwache Personen oder Familien finanziell erschwinglich sein.
Der ausgetrocknete Teich wird wieder hergestellt
Das zu beplanende Stück Natur mitten in Redwitz mit ausgetrocknetem Teich soll bewusst nicht werden wie gängige Einfamilienhaussiedlungen: keine Standard-Bebauung mit großen und teuren Einfamilienhäusern mit Ziergärten auf privaten Einzelparzelle. Es wird, keine große Straßen- und Flächenversiegelung durch autogerechte Planung geben und keine herkömmliche Bauweise mit hohem CO2-Fußabdruck und großem Flächenverbrauch.
Stattdessen ist das Ziel, ein naturnahes, gemeinschaftliches Wohnen ohne Zäune sowie ein einfaches Bauen (Gebäudeklasse E) und dadurch kostengünstiges, optimiertes Wohnen auf kleinen Grundrissen. Ein weiteres Ziel für das Projekt ist eine Energie- und ressourcenschonende, klimafreundliche Bauweise mit geringer Flächenversiegelung durch einen zentralen Parkplatz statt Zufahrtsstraßen und Parkflächen im Wohngebiet. Bei der Planung wird auf das Grundstück, die Natur und die Tierwelt eingegangen, der ehemalige Teich wird wieder hergestellt. Als Klimaoase wird das Quartier und die Umgebung aufgewertet.
Unter diesen Vorgaben entwickelten Studierende des Studiengangs Architektur an der Fakultät Design der Hochschule Coburg im Wintersemester 2023/24 Quartierskonzepte für das Projektgebiet in Redwitz. Eine Auswahl der Bachelor- und Semesterprojekte war von Dienstag, 18. Juni, bis Sonntag, 23. Juni, im Bürgerhaus in Redwitz zu sehen und zugleich Infoveranstaltung für Interessenten an der Bewohnergenossenschaft „Kleiner Wohnen Redwitz“.
Text: Pressestelle Hochschule Coburg
Projektförderung durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz
Das Projekt der Gemeinde Redwitz a.d.Rodach und der RAAB Baugesellschaft GmbH (Ebensfeld) wird durch ein Forschungsprojekt der Hochschule Coburg von Prof. Dr. Rainer Hirth zwei Jahre lang begleitet und unterstützt und gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz. Auch Umweltminister Glauber besuchte das Projekt, begutachtete interessiert die studentischen Entwürfe und tauschte sich mit den Projektbeteiligten aus.
Ziel ist naturnahes, gemeinschaftliches Wohnen ohne Zäune. Dabei soll eine einfache Bauweise (Gebäudeklasse E) kostengünstiges, optimiertes Wohnen auf kleinen Grundrissen ermöglichen. Ein weiteres Ziel für das Projekt ist eine Energie- und ressourcenschonende, klimafreundliche Bauweise mit geringer Flächenversiegelung durch einen zentralen Parkplatz statt Zufahrtsstraßen und Parkflächen im Wohngebiet. Auch ein ehemaliger Teich soll wieder hergestellt werden. „So etwas gelingt nur, wenn alle Beteiligten mit Herzblut bei der Sache sind“, stellte der Minister fest.
Ansprechpartner - Projekt "KleinerWohnen@Land Redwitz a.d.Rodach"
Interessierte am Projekt und Konzept Bewohnergenossenschaft „Kleiner Wohnen Redwitz“ melden sich bei
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Gisela Raab (09573 338-15, g.raab@raab-bau.de), RAAB Baugesellschaft (Ebensfeld)
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Prof. Dr. Rainer Hirth (09561 317-352, rainer.hirth@hs-coburg.de), Hochschule Coburg
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Jürgen Gäbelein (Erster Bürgermeister, 09574 6224-0, rathaus@redwitz.de), Gemeinde Redwitz a.d.Rodach
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André Rösch (Architekt, Tel. 0151 28790373, info@andreroesch.de)